Golfplatz

Interview Headgreenkeeper

18 Mai 2018

Ronny Hempel ist Headgreenkeeper auf der Ullersdorfer Golfanlage. Im Oktober werden es 25 Jahre, dass Herr Hempel auf der Anlage tätig ist und sein Team umfasst mittlerweile 8 Leute. Sie sind für die gesamte Pflege der Golfanlage verantwortlich. Neben dem Rasenmähen gehören auch das Hecken- verschneiden, die Beseitigung von Maulwurfshügeln und das Bewässern der Pflanzen zu Ihren Aufgaben. Herr Hempel war bereit für ein kurzes Interview und hat uns ein paar kleinen Einblick in die alltäglichen Aufgaben eines Greenkeepers gegeben.

Herr Hempel, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen um uns ein paar Fragen zu beantworten.
Sagen sie, was haben Sie beruflich gemacht, bevor Sie auf die Golfanlage gekommen sind und wie war Ihr Weg zum Greenkeeper der Anlage?

Ich war vorher in der Landwirtschaft tätig. Da ich gebürtiger Ullersdorfer bin und beim Bau der Ullersdorfer Golfanlage dabei sein konnte, kam es so zustande, dass ich als Greenkeeper anfangen konnte. Durch meine Erfahrungen in der Landwirtschaft und meine Verbundenheit zur Natur, war und bin ich ein geborener Greenkeeper. Ich genieße es jeden Tag auf der Anlage unterwegs zu sein.

Sagen Sie, wann beginnt den der Tag für einen Greenkeeper auf der Anlage.

Ich bin morgens ab 6 Uhr auf der Anlage. Da die Golfanlage in der Saison um 8 Uhr öffnet, sind wir bemüht bis dahin schon einen Teil der Arbeiten zu erledigen, damit wir die Golfspielerinnen und -spieler beim Spiel nicht stören. Mein Arbeitstag geht genauso wie in anderen Berufen 8 Stunden.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag eines Greenkeepers auf der Golfanlage Ullersdorf aus?

Da wir am zeitigen Morgen wegen des Taus noch keinen Rasen mähen können, fangen wir zunächst an mit dem Beseitigen von Schmutz und dem Entfernen von Maulwurfshügeln an. Außerdem bewässern wir die Pflanzen und je nach Notwendigkeit schneiden wir die Hecken. Sobald der Rasen abgetrocknet ist fangen wir an zu mähen.

Und wie oft mähen Sie den Rasen und wie lange dauert das bei 18 Bahnen?

Naja das ist unterschiedlich. Die großen Rasenflächen werden zweimal in der Woche gemäht und die Fairways dreimal. Die Grüns mähen wir fünfmal pro Woche. Außerdem werden diese zusätzlich noch gebügelt. Das bedeutet, dass wir mit einer größeren Walze drüberfahren, damit das Grün „schnell“ wird. Auf der Anlage haben wir insgesamt 22 Grüns. Je nachdem wie schnell das Gras gewachsen ist, brauchen wir zwischen 3 und 4 Stunden für die Grüns.

Wie verhalten Sie sich, wenn Sie auf der Anlage unterwegs sind? Gibt es besondere Erlebnisse, welche Ihnen in Erinnerung geblieben sind?

Naja, eigentlich verhalten wir uns ähnlich wie die Golfer. Beispielsweise ducken wir uns genauso wie die Golfer, wenn man „Fore“ hört. Natürlich versuchen wir unsere Aufgaben so optimal zu verteilen bzw. zu erledigen, damit wir den Golfspieler nicht kreuzen und deren Spiel nicht zu stören. Leider lässt sich das nicht immer vermeiden, da wir unsere Aufgaben ja auch fertig machen müssen. Besondere Erlebnisse gibt es viele. Beispielsweise ist letztes Jahr ein Golf-Buggy im Teich gelandet. Darüber muss man dann schon mal schmunzeln. Solche kleinen Dinge machen unseren Job interessanter und sehr abwechslungsreich.

Auf der Golfanlage ist der Naturschutzbund sehr aktiv unterwegs. Unterstützen Sie die Arbeit des Naturschutzbund?

Ja natürlich. Wir machen sogar sehr viel für den Naturschutzbund. Dieses Jahr zum Beispiel, möchten wir eine ökologische Blumenwiese mit einheimischen Pflanzen anlegen. Wir hoffen das dadurch Bienen und andere Insekten angelockt werden. Außerdem achten wir auch auf die Tierpopulation auf der Anlage. Wir besetzen die Teiche regelmäßig mit neuen Fischen und setzten in gewissen Abständen Vasane auf der Golfanlage aus. In den vergangenen Jahren hatten wir auch Schulklassen zu Besuch, welche Projekttage bei uns durchgeführt haben. Wir haben gemeinsam mit den Kindern Nistkästen und Insektenhotels gebaut.

Haben Sie noch etwas was Sie an die Spieler richten möchten oder was Sie gerne los werden möchten?

Naja eigentlich nicht. Das einzige was ich mir wünschen würde ist, dass auch die Spieler ein wenig mehr Verständnis für unsere Arbeit haben. Wir wollen, dass sich die Golfspieler auf der Anlage wohlfühlen und optimale Spielbedingungen vorfinden und dafür müssen wir das Spiel dann doch das eine oder andere Mal stören.

Zum Schluss des Interviews hat Herr Hempel uns noch mitgeteilt das er sich jeden Tag freut auf der Anlage unterwegs zu sein. Nicht nur weil er in der Natur und an der frischen Luft arbeiten kann, sondern auch weil seine Arbeit dazu beiträgt, dass die Golfanlage immer sauber und gepflegt ist und somit alle Besucher einen optimalen Golfplatz zum Golfen vorfinden.

 

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