Training

Besser scoren – Tipps für Ihr kurzes Spiel

07 Dez 2017

Schöne, weite Flüge und eine Landung direkt am Loch – dies ist das Bild, das viele Laien und Anfänger als optimales Golfspiel verinnerlicht haben. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: „Einen Landepunkt in weiter Entfernung zu treffen ist viel schwieriger als in der Nähe“, weiß Trainer Marcus Lindner von der Golfanlage Dresden-Ullersdorf. „Deshalb ist es sinnvoller, einen nahen Landepunkt zu wählen und den Ball weiter ausrollen zu lassen.“

 

 

Der Schlag, mit dem sich dieser Effekt erzielen lässt, ist der Chip – ein flacher Annäherungsschlag, bei dem der Ball ein kurzes Stück fliegt und dann auf dem Grün weiter zum Loch rollt. Der Grundstein für den Erfolg wird bereits mit dem Einsatz des richtigen Schlägers gelegt: Zur Auswahl stehen Eisen 7, Eisen 9 und Sandwedge. „Maßgeblich für die Auswahl des Schlägers ist das Verhältnis zwischen Fluglänge und Rollstrecke, das ich erreichen will“, so Marcus Lindner. Dabei gilt die Regel: Je größer die Schlagflächenneigung, desto mehr Flug. „Mit einem Sandwedge mit großer Neigung erreiche ich eine größere Fluglänge im Verhältnis zur Rollstrecke als mit einem Eisen 7 oder 9, das eine geringere Schlagflächenneigung aufweist“, so Marcus Lindner. Beim Eisen 9 beträgt das Flug-Roll-Verhältnis 1:1, beide Strecken sind also annähernd gleich groß. Beim Eisen 7 ist die Rollstrecke doppelt so lang wie die Flugbahn. Umgekehrt beim Sandwedge: Bei seinem Einsatz rollt der Ball nach der Landung nur noch maximal halb so weit, wie er geflogen ist. Wichtig für den späteren Erfolg ist die Übung mit allen drei Schlägertypen, die jeweils in verschiedenen Situationen ausprobiert werden sollten.

Beim korrekten Chip trifft der Schläger den Ball in einer Abwärtsbewegung und bürstet daher nach dem Treffen noch den Boden. Dafür ist eine schmale Stellung erforderlich, bei der der Ball in der Mitte der Füße liegt. Für einen optimalen Treffer müssen sowohl die Hände vor den Ball gebracht als auch die Beine aktiv mitbewegt werden.

„Wenn ich einen frühen Landepunkt wähle, bleibt der Bewegungsumfang von Schlag zu Schlag annähernd gleich. Dies minimiert die Fehleranfälligkeit und fördert Sicherheit und Routine“, argumentiert Marcus Lindner „pro“ kurzes Spiel. Als effektive Übung empfiehlt er, ein Handtuch oder ein aus vier Tees abgestecktes Quadrat auf dem Grün anzuvisieren. „Dies stärkt die Konzentration auf die Landezone, die beim Chipping entscheidend ist“, so der erfahrene Golflehrer. Wie weit der Ball von der Landezone aus noch rollt, hat der Spieler bereits zuvor mit der Auswahl des Schlägers festgelegt.

 

Links ein SW und rechts ein Eisen 7, hier kann man gut sehen welchen Abflugwinkel die Bälle bei den unterschiedlichen Lofts haben. Der Abflugwinkel bestimmt das Flug-Rollverhältnis.

 

„Für die Verbesserung des persönlichen Scores ist es wichtig, dem kurzen Spiel die ihm zukommende Bedeutung beizumessen“, fasst Marcus Lindner zusammen. Auch wenn die vollen Schwünge effektvoller aussehen und auf der Leinwand das Bild vom Golfsport prägen, so lassen sich doch in der Praxis mit einem perfektionierten kurzen Spiel weitaus mehr Schläge einsparen.

 

Übung: Landezone Anfang Grün mit Tees abstecken!

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