Training

Scope-System

19 Apr 2017

Der Golfschwung dauert etwa eine Sekunde, 200 bis 300 Muskeln sind am Bewegungsablauf beteiligt. Ein äußerst komplexer Vorgang also, der sich in kürzester Zeit vollzieht und für seine optimale Ausführung höchste Präzision erfordert. Auf der Golfanlage Dresden- Ullersdorf steht mit dem Scope-System ein wirkungsvolles Werkzeug für die Op- timierung bereit. Es gibt jedem Spieler die Möglichkeit, gemeinsam mit seinem Trainer die Schwungbewegung zu analy- sieren und Reserven aufzudecken.

„Das Scope-System liefert uns eine bildliche Darstellung der Bewegungsabläufe aus verschiedenen Perspektiven“, erklärt Golftrainer Marcus Lindner. Es besteht aus drei Kameras und einem Laptop und ist in der Trainingshütte fest installiert. Die Kameras be nden sich vor und hinter dem Schüler sowie auf Höhe der Hände. Letzteres ermöglicht eine verzerrungsfreie Darstellung des Schläger- Arm-Winkels. Ebenso werden die Schwungbahn und der Auftreffmoment des Schlägers auf den Ball festgehalten. Alles Vorgänge, die nur Sekundenbruchteile dauern und sich ohne professionelle Aufzeichnung der nachträglichen Analyse entziehen. „Das Scope-System ist ein äußerst effektives Tool für die Erstanalyse“, betont Marcus Lindner. „Es unterstützt den Trainer bei seiner Überzeugungsarbeit, weil er dem Schüler anhand des Videos genau die Schwachstellen in seiner Bewegung aufzeigen kann.“ Und das eigentlich Schöne: „Bereits nach einer halben Stunde Training kann in der bildlichen Darstellung eine Entwicklung wahrgenommen werden. Der Schüler sieht, dass ihm das Training hilft , seine Bewegungsabläufe zu verbessern.“ Eine bessere Motivation ist kaum vorstellbar. Außerdem lernt der Golfschüler mithilfe der Videoanalyse, seine eigene Körperwahrnehmung zu verbessern und diese mit dem tatsächlichen Bewegungsbild abzugleichen. Dem Trainer hilft die Analyse, individuelle und perfekt abgestimmte Trainingspläne zu erstellen. „Auch für die Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler stellt das gemeinsame Be- trachten und Analysieren des Videos eine große Hilfe dar“, so Marcus Lindner. „Der Schüler weiß genau: Was will ich von ihm? Denn er kann ja den Fehler, auf den ich ihn hinweise, selbst genau sehen.“ Das Scope- System stellt dem Golflehrer noch weitere Hilfsmittel zur Verfügung. So kann er Linien einzeichnen, welche die optimale Bewegung und die Abweichungen des tatsächlichen Ablaufs zu ihr verdeutlichen. Einen wichtigen Bestandteil des Analysesystems bildet der Bodenmonitor, auf dem der Spieler sich selbst wie in einem Spiegel betrachten kann. Nach dem Training hat der Schüler die Möglichkeit, das Video auf einem USB- Stick mit nach Hause zu nehmen und sich in der Nachbereitung noch weiter intensiv damit zu beschäftigen, wenn er das möchte.

Die Scope-Analyse kommt bei der Platz- reife erst später zum Einsatz: „Bei Anfängern, für die noch alles völlig neu ist, könnte sie eine Überforderung hervorrufen. Professionelle Spieler haben einen so geschulten Blick, dass die Aufnahmen eines guten Handies genügen.“ Marcus Lindner kombiniert in seinem Unterricht gern die Möglichkeiten des Scope- Systems mit denen von „Trackman“, einem Radarmessgerät, das vielfältige Zahlenwerte zu Geschwindigkeiten, Winkeln und Flugbahnen liefert und somit eine optimale Ergänzung zur visuellen Ansicht auf dem Bildschirm darstellt.

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